Bachenbülach ist ein kleiner, beschaulicher Ort im Zürcher Unterland mit Blick auf den Flughafen, angebunden an die A51 – oder mit anderen Worten gesagt: Bachenbülach vereint ländlichen Erholungsraum mit den Vorzügen einer urbanen Infrastruktur. So jedenfalls steht es auf der Gemeindewebsite.

Dem Ort fehlte jedoch ein Begegnungszentrum. Die Dorfbeiz war in die Jahre gekommen, und als die Liegenschaft zum Verkauf stand, entschied sich die aktive evangelische Täufergemeinde, das Haus für sich zu kaufen und ein «Kafi» und ein Jugendraum darin unterzubringen. Die Herausforderung war jedoch der Betrieb. Einer der Hauptpunkte, welche die Bauherrschaft im Briefing für die Innenarchitektin Mia Kepenek formulierte, war, dass die Bewirtung des Restaurants auch nur von einer einzigen kann. «Dadurch war klar, dass das ehemalige Restaurant mit Sääli in eine einzige, überschaubare Raumabfolge umgewandelt werden musste», erläutert die Innenarchitektin die Ausgangslage.

Verbunden werden die Räume mit einem raumübergreifenden Barelement, das durch das Motiv von verschieden breiten Lisenen eine Rhythmisierung erfährt. Auch die Farbgestaltung von Wand und Decke trägt zum Ineinanderverzahnen der Räume bei. Die einzelnen Kugelleuchten, welche extra für den Restaurantraum designt wurden, werden über dem Stammtisch im ehemaligen Sääli quasi zusammengebunden und ergeben so einen wunderbar schicken Leuchter.

Alles in allem ist ein warmes, einladendes Interior entstanden, das die Geschichte des Ortes aufnimmt, sie aber in die Neuzeit überträgt, ohne abgehoben oder unnahbar zu wirken. Die warmen Grüntöne stellen ausserdem die Verbindung zum Aussenraum her, wo im Sommer eine Gartenbeiz betrieben wird. Das besondere Ambiente des «Kafi Linde» hat sich herumgesprochen, und den Chai Latte sowie das Zmorge-Birchermüesli kann ich nur empfehlen.