KEPENEK

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«Ich finde Schönheit nie harmlos. Schönheit ist ja das, was wir selber konstruieren. Physiologisch brauchen wir Dinge im Leben, die wir als schön empfinden, damit sich unser Prozessor erholen kann. (...) Sie brauchen wir, sonst drehen wir durch.» Dieser Ausspruch stammt von Pipilotti Rist. Sie gilt als berühmteste Gegenwartskünstlerin der Schweiz, doch verehrt wird sie meist fern von unseren Landesgrenzen. Die Schweizer tun sich leider eher schwer mit ihrer Art von Kunst. «Pipilotti Rist hat Mut. Mut zu Träumen, Mut zu Farben, Mut zum Überschwang und Mut, zu zeigen, für was man sich normalerweise schämt», schrieb einst ein bekannter Kunstkritiker. Am frisch sanierten Hauptsitz der Versicherungsgesellschaft Nationale Suisse hat Pipilotti Rist nun einen riesigen Perlenvorhang ins Treppenhaus gehängt. Dieses Farbspektakel aus 24 500 facettierten Plastikkugeln ist dank der transparenten Fassade gut einsehbar und bleibt so auch für die Öffentlichkeit nicht verborgen. Ihre Installation «aufgeweckter Rosenscheitel», die aus der Distanz als Bildmotiv lesbar ist, wird die Schweizer mit ihrer Farbengewalt direkt ansprechen. Die Künstlerin hat einen Ort geschaffen, in dem sich die Leute wohlfühlen sollen, wo sie «prickelnde Beruhigung» und «zuversichtliches Aufrütteln» erleben sollen, für sich allein, aber auch zusammen mit anderen. rm

www.pipilottirist.ch, www.nationalesuisse.com

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Im Wasserschloss der Schweiz, wo Aare, Reuss und Limmat zusammenfliessen, liegt die Spinnerei Kunz – ein beschaulicher Ort mit viel Geschichte. Um 1900 gehörten die Gebäude im aargauischen Windisch zum grössten Industrieareal der Schweiz. Dass der Zürcher Geschäftsmann Heinrich Kunz, genannt der «Spinnerkönig von der Reuss», hier ein florierendes Imperium aufbaute, kommt heutigen Wohneigentümern gut zupass. Schon kurz nach der Schliessung des traditionellen Textilunternehmens vor 15 Jahren entstanden in den ehemaligen Fabrikhallen die ersten exklusiven Loftwohnungen. Nun wurde ein weiteres Gebäude, die Spinnerei III, unter Erhaltung der denkmalgeschützten Fassade umgebaut. Der Architekt Adrian Streich erweiterte den Solitär um ein Dachgeschoss und im Süden um einen Anbau. Entstanden sind 50 Lofts mit unterschiedlichen Grundrissen für unterschiedliche Bedürfnisse. Die erste Musterwohnung, der die Innenarchitektin Mia Kepenek Leben eingehaucht hat, kann nun von jedermann besichtigt werden: ein Loft mit New Yorker Flair in Schweizer Designqualität am Rande einer geschützten Auenlandschaft. rm

www.spinnerei-drei.ch, www.kunzareal.ch, www.kepenek.ch

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