KEPENEK

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Wo hast du das Foto aufgenommen?
In einem Steinbruch im Berner Oberland, der in Meiringen liegt, in der Nähe eines Militärflughafens. Ein sehr beeindruckender Ort.

Was ist auf dem Bild zu sehen?
Mein Foto zeigt einen etwa sieben Tonnen schweren Findling aus Schweizer Alpenkalk. Er ist zwischen 60 und 130 Millionen Jahre alt und hat sich aus Meeresablagerungen gebildet, die sich zu Kalkstein verfestigt haben.

Weshalb hast du das Foto gemacht?
Weil ich glücklich war, diesen Stein gefunden zu haben! Denn ich hatte mit meinem Team lange nach einem Findling mit genau diesen Massen gesucht – es ging dabei um ein grosses Interior-Projekt –, aber wir konnten gar nicht sicher sein, wirklich fündig zu werden. Dazu war es noch entscheidend, dass der Felsbrocken aus der Schweiz stammt.

Gibt es eine Geschichte zu dem Bild? Was genau steckt hinter der Aufnahme?
Ich war im letzten Jahr mit dem Innenarchitektur- Konzept und der Umsetzung des Visitor Centers eines Schweizer Aufzugsunternehmens beauftragt. Mir war wichtig, dessen «Sky Lounge» in einen Raum zu verwandeln, der Gastfreundschaft vermittelt.

Und dazu gehört, dass man seine Gäste bewirtet. So kam mir die Idee eines Tresens aus Naturstein – einem Material, das die Swissness der Firma verdeutlicht: Ihre Schweizer Wurzeln, ihr Qualitätsdenken. Der Findling wurde rückseitig so ausgefräst, dass Platz für Kühlelemente und Flaschen entstand. Seine Oberseite haben wir polieren lassen. Das Gewicht des Steins steht für mich in engem Bezug zu dem Unternehmen, dessen Kerngeschäft ja der Transport von Lasten ist. Gestalterische Entscheidungen dieser Art haben für mich eine wichtige kommunikative Dimension: Die Dinge beginnen zu sprechen – im Sinne der DNS und Kultur eines Unternehmens.

Welche Bedeutung hat das Unterwegssein für dich als Innenarchitektin?
Reisen können sehr inspirierend sein. Ich habe lange als Szenografin für grosse Filmproduktionen gearbeitet – und in dieser Zeit viele Länder bereist. Oft war ich dann mehrere Monate vor Ort, etwa in Israel. Nur so lernt man ein Land und seine Menschen wirklich kennen. Holland, Usbekistan ... Als Gestalterin begleiten mich solche Eindrücke, etwa von Farben, Formen und Texturen, für lange Zeit.

Interview: Britta Limper

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MIA KEPENEK

gründete 2012 ihr Studio für Corporate Architecture, Innenarchitektur und Design in Zürich. Ihre Projekte tragen eine unverkennbare Handschrift und werden durch ihre Liebe zum Design und zum Handwerk geprägt. Auch ihr vielfältiger Background – von einer Schreinerausbildung über Studienabschlüsse in Architektur, Innenarchitektur und Szenografie – spielt eine entscheidende Rolle. Nachdem sie als Bühnenbildnerin und Szenografin gearbeitet hatte, widmete sie sich schliesslich ganz ihrer Leidenschaft für Innenarchitektur.

www.kepenek.ch